Hochwasserschutz


Seit Anbeginn menschlicher Zivilisationen versucht der Mensch durch Eingriffe in die Natur, dieser seinen Willen aufzuzwingen. Neben frühen Siedlungsspuren an ehemaligen Flussläufen ist der Weschnitzbogen an der heutigen Wattenheimer Brücke bei Lorsch mit seinem Knick nach Westen  die vermutlich erste – noch sichtbare – Flussregulierung in der Region, die zeitlich (…nach derzeitigem Forschungsstand…) wohl der spätrömischen- bzw.  frühfränkischen Epoche zuzuordnen ist. 

Mit der Gründung des Weschnitzverbandes im Jahr 1958 wurde das Hochwassermanagement für den Landkreis Bergstraße zusammengefasst und im Auftrag der betroffenen der Städte und Gemeinden überörtlich organisiert. In dem folgenden Jahrzehnt wurden die gesamten Weschnitzdeiche, einschließlich der baden-württembergischen Abschnitte, umfangreich saniert und erhöht. Auch die Mehrzahl der großen Rückhalteanlagen im Vorderen Odenwald, überwiegend Talsperren mit Stauseen, wurden in diesem Zeitraum gebaut.

2001 fusionierte der Weschnitzverband mit dem Lauter-Winkelbachverband zum Gewässerverband Bergstraße.

Staudämme und Flussdeiche sind “lebende Bauwerke”, die einen natürlichen Alterungsprozess durchlaufen und deshalb in zeitlichen Abständen grundlegend ertüchtig werden müssen. Auch die ständig steigenden Sicherheitsanforderungen für Standsicherheit, Instandhaltung und Deichverteidigung, basierend auf den Erfahrungen vergangener Hochwasserereignisse, lassen Staudämme heute deutlich voluminöser ausfallen als früher.

Eine der Kernaufgaben des Gewässerverbandes ist die Instandhaltung von ca. 120 Kilometern Flussdeichen, 8 Talsperren im Bergland und 3 großen Rückhalteanlagen (Flachlandpolder) im Ried.