Die Strukturen ehemaliger Bäche und Flüsse sind auf allen Landkarten des Hessischen Rieds zu erkennen. Trotz einer sehr starken Veränderung durch Verkehrsinfrastruktur, zunehmender Zersiedlung und agrarindustrieller Produktionsflächen sind die Mäander eines großen Flusses, unmittelbar westlich der Bergstraße bis zur heutigen Mainmündung, sichtbar. Es handelt sich hierbei um den alten Verlauf des Neckars, der vom Eintritt in die Rheinebene bei Heidelberg Richtung Norden führte und entlang der Bergstraße alle aus dem Odenwald kommenden Gewässer auf kurzem Weg aufnahm.
Der natürliche Wasserabfluss von Ost nach West ist wegen des parallel zum Odenwaldrand verlaufenden Sanddünengürtels bis zum heutigen Tag nicht möglich. Nachdem vor ca. 10.000 Jahren der historische Neckar seinen Abfluss entlang der Bergstraße aufgrund des – nach Westen erfolgten – Dünendurchbruchs bei Heidelberg verlor, die Gewässer des Odenwaldes jedoch weiterhin in die Rheinebene flossen, bildeten sich über lange Zeiträume hinweg wechselnde Wasserläufe, Stillwasserbereiche und Versumpfungszonen im Bereich der ehemaligen Altneckartrasse, die aber weiterhin von Weschnitz und Seitengewässern durchflossen wurde.